Dashly Depe, Turkmenistan

Blick von Norden auf den Hügel von Dashly Depe. Im Vordergrund die stratigraphische Sondage, im Hintergrund das Kopet Dagh Gebirge © Eurasien DAI // N. Boroffka

Ergebnisse

Derzeit ist ein Schnitt von über 5 m Tiefe angelegt worden, ohne dass der gewachsene Boden erreicht wurde. Eine oberste Schicht ist stark durch moderne Eingriffe zerstört worden und enthält vermischtes Material der Kupfer- und Bronzezeit. Lediglich einige Gräber der Bronzezeit sind gut erhalten, weil sie in die tieferen Schichten eingegraben wurden.

Die jüngsten gut erhaltenen Schichten belegen Architektur aus Stampflehm und ungebrannten Ziegeln. Ganze Häuser sind bisher nicht erkennbar, da die Grabungsfläche zu klein ist. Keramik ist ausschließlich handgemacht und häufig mit komplexen Motiven bemalt. Sie kann ungefähr in die Kupferzeit datiert werden, wenngleich exakte Parallelen fehlen - vermutlich handelt es sich um einen bisher nicht erkannten lokalen Stil. Darunter liegen Schichten mit frühkupferzeitlicher Keramik, die sich gut in die Stile Namazga II oder, eher noch, Namazga 1 und Anau IB2 einordnen lassen. Darunter sind, beim jetzigen Stand der Arbeiten, noch Schichten der späten Džeitun Kultur erreicht worden, die das Neolithikum in diesem Gebiet charakterisiert.

Zahlreiche Tierfiguren repräsentieren vor Allem Rinder, darunter auch schon solche mit deutlichem Nackenbuckel (Zebu). Mehrere Spinnwirtel dokumentieren Textilproduktion und Getreide aus Schlämmproben belegen Landwirtschaft. Ein Kupferdolch ist nicht einmalig für diese Zeit, gehört aber durchaus zu den selteneren Funden.

C-14 Analysen datieren die bisherige Abfolge ungestörter Schichten zwischen 4200 und 3700 v. Chr.