Tappe Rivi, Nord-Khorasan/Iran: Eine Siedlung erzählt Geschichte

Hügel Rivi A (im März 2022) © DAI-Teheran // Judith Thomalsky

Kulturerhalt

Schutzmaßnahmen

In das Projekt eingebunden ist schließlich auch ein umfassendes Programm zur kultur-touristischen Erschließung des Platzes. Ab den 1970er-Jahren siedelten sich Ziegeleien im Tal an, durch die auch das antike Siedlungsgebiet Rivi schwere Schädigungen erlitt. Die Topographie des Platzes ist geprägt von Erhebungen und Senken – die möglicherweise weitere Siedlungs-Akkumulationen neben den vier identifizierten Siedlungshügeln und alte Wasserläufe nachzeichnen. Alte Luftaufnahmen aus den 1960ern zeigen in der Tat das Siedlungsgebiet prägende und aktive Flussläufe und –Mäander. Auch heute noch orientieren sich Ackerbau sowie Straßensysteme und Kanalbauten entlang dieser Altläufe. Agrarreformen führten zu großflächigen Eingriffen in die Landschaft, wie z.B. Einebnungen und Neuverteilung der Ackerflächen. Dennoch wurde hier in jüngster Zeit eine große Zahl an Fundplätzen registriert, die auf eine bedeutende Aufsiedelung der Region ab der Mitteleisenzeit schließen lassen. Tatsächlich ist bislang nur eine weitere Siedlung - Qaleh Khan Tappeh - mit Horizonten vom Neolithikum und der Bronzezeit im Salmanghantal bekannt.

Die fortschreitende Zerstörung des antiken Siedlungsgebietes durch ansässige Ziegeleien konnte gestoppt werden. Im Jahr 2020 wurde Tappe Rivi von der Iranischen Kulturbehörde zum Nationalen Erbe ernannt.

Modellzeichnung von Gebäude F16 © DAI Teheran // Ala Talebian
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Untersuchungsgebiet Samanghan-Tal und archäologische Fundplätze: Rivi (roter Stern), sowie 2 weitere Plätze (grün), die in den Übergang Spätbronzezeit/Früheisenzeit datieren. © DAI Teheran // anonym
Schematische Rekonstruktion der ursprünglichen Fläche des Monumentalbaues Rivi D © DAI Teheran // Judith Thomalsky
Pfeilförmiges Fenster in der Nordfassade von Monumentalbau Rivi D © DAI Teheran // Ebrahim Farsi
tönerner Türverschluss mit Stempeln © DAI Teheran // Javad Jafari
Tonverschluss mit Stempelsiegel, bei der Funddokumentation © DAI Teheran // Javad Jafari