Molali, Surchandar´ja, Usbekistan

Molali. Geschnittene Außenmauer der großen runden Anlage (Zitadelle?), wo sowohl die plan-konvexen Lehmziegel, als auch die fisch-gräten-artige Verlegung erkennbar sind. Diese Bauweise ist bislang für die Bronzezeit nicht bekannt gewesen. © DAI Eurasien // N. Boroffka

Raum & Zeit

Der Fundplatz Molali erstreckt sich am rechten Ufer eines Gewässerlaufes ca. 400-500 m entlang in SO-NW Richtung. In NO-SW Richtung sind noch mindestens 200 m Breite der Siedlung erkennbar, wovon jedoch ein Großteil bereits überbaut ist. Lediglich entlang des Gewässers, wo zwischen Feldern, die mit Bulldozern tiefer gelegt wurden, noch wie Sporne wirkende Teile der Siedlung erhalten sind, können Grabungen erfolgen. Ein solcher „Sporn“, nordwestlich der vermutlichen Mitte der Siedlung, wurde praktisch vollständig ausgegraben. Es wurde ein Mittelprofil in NO-SW Richtung stehen gelassen, so dass zwei Schnittteile mit unregelmäßigen Aussenkanten (wegen der erodierten Abhänge) entstanden. Zusätzlich blieb im SW auch ein Querprofil stehen. Insgesamt ist eine Fläche von ca. 27 x 10-15 m untersucht worden.

Die letzte Stufe der Bronzezeit (spätes 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.; als Bactro-Margiana Archaeological Complex [BMAC] oder Oxus Zivilisation bekannt)mit urbanen Strukturen und vorwiegend auf der Drehscheibe gefertigter Keramik, im südlichen Mittelasien ist nach dem Fundort Molali benannt. Anfang der 1970er Jahre entdeckt wurde nur sehr wenig Material veröffentlicht, so dass der archäologische Inhalt dieser Stufe lange Zeit unklar blieb.