Connecting Foodways

Bread made from Sorghum, a traditional Sudanese staple, and cooked on a modern baking plate (called doka) © DAI, Hamadab Projekt // U. Nowotnick

Ergebnisse

Im nördlichen Ostafrika basieren viele lokale Ernährungstraditionen auf der Zubereitung von Hirsebrei, welcher in kugelförmigen Keramiktöpfen gekocht wurde. Diese „porridge and pot“-Tradition leitet ihre Charakteristika von den speziellen Verarbeitungsmerkmalen der domestizierten afrikanischen Kulturpflanzen (Sorghum, Perlhirse, Teff) ab. Somit unterscheiden sich afrikanische Kochtraditionen deutlich von denen, die auf nahöstlichen Kulturpflanzen (Emmer, Gerste) basieren.
Die Unterschiede zwischen den Esskulturen Afrikas und des Nahen Ostens werden besonders deutlich, wenn man ihre jeweiligen Brottraditionen vergleicht. Da Weizen und Gerste Gluten enthalten, basierten die nahöstlichen Brotkulturen meist auf Brotlaiben, die im Ofen gebacken wurden, während die heimischen afrikanischen Brote aufgrund gluten-freier Getreidesorten häufig Fladenbrote sind, die über oder direkt im Feuer gebacken wurden. Im Laufe der Eisenzeit wurden die Brottechnologien des Nahen Ostens auch in Afrika übernommen und lokal angepasst, um den heimischen Getreidearten gerecht zu werden. Das führte zur weiteren Verbreitung der Brotbackplatten in Ostafrika. Diese meist grobe Küchenkeramik bietet somit großes Forschungspotenzial zur Ausbreitung bestimmter Kochtechnologien.

Ausgehend von den Kontaktzonen im nördlichen Ostafrika untersuchen wir außerdem, inwieweit die „porridge and pot“-Tradition auch für die Ernährungsgewohnheiten in Zentral- und Westafrika repräsentativ ist, wo andere lokale Nutzpflanzen wie Perlhirse oder Yamswurzeln usw. vorherrschen. Hier konzentrieren sich unsere Forschungen auf spezifische kulinarische Marker, wie kugelförmige Töpfe, texturierte Oberflächen, oder aufgeraute Gefäßböden. Diese werden in Bezug auf pflanzliche und tierische Überreste sowie auf Lebensmittelrückstände ausgewertet.