Forschung
In Phase 1 (2019-2022) konzentrierten sich die Forschungsaktivitäten auf die Kochtraditionen des nördlichen Ostafrika, v.a. des Mittleren Niltals im Sudan und Tigrays in Nordäthiopien. Weitere Studien befassten sich mit der Kulinarik außerhalb dieser zentralen Gebiete, z. B. Ostsudan, Blauer Nil, sowie Darfur und Kordofan, die als bedeutende Transferregionen gelten.
Abweichungen in der Gefäßmorphologie, dem Material und den Essensrückständen ermöglichten uns, Kochsets mit spezifischen funktionellen Formen zu identifizieren. Darüber hinaus wurden weit verbreitete kulinarische Merkmale als signifikante Marker-Typen für überregionale Kontakte identifiziert. Dazu gehören 1) kugelförmige Kochgefäße, 2) keramische Backplatten und aufgerauhte Gefäßoberflächen, wie 3) Mattenabdrücke.
In Phase 2 (2022-2025) werden diese Marker-Typen zur Untersuchung weiterer Regionen in Zentral- und Westafrika genutzt, die sich über einige Fallstudien aus dem zentralen Tschad, der Tschadseeregion, Zentralnigeria, dem inneren Nigerdelta in Mali, Südostmauretanien und dem Senegal erstrecken. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Untersuchung handgeformter Kochtöpfe aus Küchenkontexten sowie auf der Verwendung regionaler Kulturpflanzen. Ein zentraler Punkt unserer Analyse ist die Beziehung zwischen den Ernährungsgewohnheiten komplexer Gesellschaften, wie den Nok und Gajiganna Komplexen, und derjenigen, die außerhalb dieser Gesellschaften lebten.
Das Projekt Connecting Foodways ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms „Entangled Africa“. Unsere Forschungen stützen sich hauptsächlich auf von Kooperationspartnern zur Verfügung gestellten Keramiksammlungen in Europa und Afrika.
Zur Rekonstruktion antiker Kochtechnologien ...
- Materialanalyse von Kochgefäßen
- Organische Rückstandsanalyse (ORA)
- Stärke-Analyse
- mikroskopische Analyse von Lebensmittelresten
- Untersuchung makro-botanischer und zoologischer Überreste
Darüber hinaus werden auch ethno-archäologische Beobachtungen zu traditionellen Ernährungspraktiken einbezogen.
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