Raum & Zeit
Raum
Die Untersuchung ist geographisch auf die Stadt Rom, einschliesslich ihres Suburbium, beschränkt. Zum Vergleich wird Ostia herangezogen; zu dieser Stadt liegen entsprechende Untersuchungen vor.
Zeit
Veränderung, Transformation, Wandel lauten einige der grundlegenden Begriffe zur Beschreibung des spätantiken Rom. Auf allen Gebieten – politisch, administrativ, gesellschaftlich, religiös – finden im Verlauf des 4. Jhs. grundlegende Transformationen statt. Diese bedingen sich gegenseitig und wirken wechselseitig aufeinander. Rom verliert in mehrfacher Hinsicht seine bisherige Bedeutung als Hauptstadt, als das Zentrum der Macht und Augenmerk des Kaisers. Konstantin stellt die Weichen für die weitere politische und religiöse Entwicklung des Reiches, der Stadt und der Elite. Er wendet sich bewusst von Rom ab und verstärkt damit eine bereits seit den Tetrarchen einsetzende Tendenz.
Die Lage der Senatsaristokratie ändert sich in politischer, sozialer und religiöser Hinsicht. Zusammensetzung und Karriere der Elite ändern sich. Die „richtige“ religiöse Affiliation wird für Leben und politische Laufbahn der Mitglieder der Senatsaristokratie mehr und mehr von Bedeutung. Im 5. Jh. haben die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im gesamtrömischen Reich unmittelbare Wirkung auf Stadtrom auch in demographischer Hinsicht: die Population Roms erleidet zahlenmässig einen radikalen Rückgang. Dies führt zu strukturellen Veränderungen im städtischen Raum und in seiner Nutzung. Insgesamt wirken sich all diese Faktoren auf das materielle Erscheinungsbild der Stadt Rom aus: sie verändert sich in urbanistischer, architektonischer und sakraltopographischer Hinsicht.
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