Uruk: Konservierung und Präsentation

Seit über 100 Jahren werden in Uruk Ausgrabungen durchgeführt. Sie haben weltberühmte Ergebnisse erbracht. Uruk ist daher auch ein Touristenziel und die noch sichtbar anstehende Architektur soll verständlich präsentiert werden. Gleichzeitig bedarf die Lehm- und Backsteinarchitektur im heißen Klima des Südiraks besonderer…

© DAI Orientabteilung // O. Griepenkerl

DAI Standort  Außenstelle Bagdad, Orient-Abteilung

Laufzeit  seit 11.2015

Disziplinen  Site management, Kulturgüterschutz

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Mayssoun Issa

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess

Laufzeit  seit 2015

Cluster/Forschungsplan  OA - Kulturerhalt, OA - Forschungsdaten und Wissenstransfer

Fokus  Kulturerhalt/Cultural Heritage

Disziplin  Site management, Kulturgüterschutz

Methoden  Konservierung, Schutzstrategien

Förderer  Auswärtiges Amt - Kulturerhaltprogramm, Orient-Abteilung

Projekt-ID  2142

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/1779163

Überblick

Archäologische Architektur- und andere Befunde sind vor der Ausgrabung meist durch eine Erdschicht abgedeckt und dadurch abgesehen von den normalen Zersetzungsprozessen relativ geschützt. Jeder Spatenstich in den Boden und damit auch jede Ausgrabung beschleunigt ihren Verfall, da die Erosion in Form von Regen und Wind, aber auch anderen Umwelteinflüssen stärker angreifen kann. Archäologen müssen sich daher immer der Frage stellen, wie die von ihnen ausgegrabenen Befunde bewahrt werden können.

 

In Regionen wie dem Südirak, in dem vorwiegend mit Lehmsteinen und gebrannten Ziegeln gebaut wurde, genügen oft wenige Jahre oder Jahrzehnte, um ausgegrabene Architektur völlig zu zerstören. Will man besondere archäologische Stätten und Gebäude in dem Zustand erhalten wie sie die Jahrhunderte unter der Erde überdauert haben und sollen sie der Öffentlichkeit präsentiert werden, sind einerseits umfassende Konservierungskonzepte und andererseits nachhaltige Maßnahmen zu deren Pflege zu entwickeln.

 

Auch in Uruk, wo inzwischen seit über 100 Jahren ausgegraben wird, sind vielfältige Maßnahmen zum Schutz, zur Konservierung und zur Präsentation der dort ausgegrabenen Bauwerke notwendig. Es werden deswegen derzeit Konservierungs- und Präsentationsprojekte für mehrere gut erhaltene Bauwerke entwickelt und umgesetzt: für einen Teil der Uruk-zeitlichen Architektur im Eanna-Gebiet, für die Anu-Zikkurrat und das Steingebäude, für die Eanna-Zikkurrat sowie für das Bit Resch, das Irigal und den Gareus-Tempel.

Anu Zikkurrat 1999
Die Fassade der Anu Zikkurrat wurde 1999 durch eine moderne Verschalung geschützt. © DAI Orientabteilung // A. Sadoon
Der Gareustempel 1934
Der Gareustempel nach der Ausgrabung im Winter 1933/34 © DAI Orientabteilung // M. Rothschild
Gareustempel 2013 Detail
Insbesondere die Fundamentbereiche des Gareus-Tempels sind renovierungsbedürftig © DAI Orientabteilung // M. van Ess
Gareustempel 2013
Der Gareustempel im Frühjahr 2013. Erneute Konservierung ist notwendig. © DAI Orientabteilung // M. van Ess
Punktwolkenansicht des Gareus-Tempels, erstellt durch die Firma bgis Kreative Ingenieure GmbH
© DAI Orient-Abteilung // Th. Knepper