Forschung
Nachdem die Anlage im 19. Jahrhundert durch den Österreicher Felix Kanitz wiederentdeckt und ausführlich als "Römerfestung" beschrieben worden ist, finden seit 1953 systematische Ausgrabungen innerhalb der Umfassungsmauer statt, die von 1970–1996 von dem serbischen Archäologen Dragoslav Srejović geleitet wurden. Ihm ist durch den Fund eines Architekturfragmentes mit der Inschrift Felix Romuliana eund eines überlebensgroßen Porträtkopfes aus ägyptischem roten Porphyr aie Identifizierung als Palast des Tetrachen Galerius, des Mitkaisers und Schwiegersohnes von Kaiser Diokletian (284-305 n. Chr.) zu verdanken.
Freigelegt ist inzwischen ein fast 40.000 m² großer Repräsentationsbau, der von mächtigen Umfassungsmauern mit 20 weit vorspringenden und dicht nebeneinander stehenden zwölfeckigen Festungstürmen umschlossen wird. Dieser wurde unmittelbar vor einen älteren festungsring errichtet, von dem sich noch die wzei Tore und mehere Türme mit quadratischem Grundriss erhalten haben. Im Inneren wurden zwei Repräsentationsbauten teilweise ergraben, deren um zwei Peristylhöfe gruppierte Räume reich mit Fußbodenmosaiken und marmornen Wandverkleidungen ausgestattet waren. Ferner wurden in der Palastanlage zwei Tempel und eine Thermenanlage aufgedeckt.
Von 1989 bis 1992 wurden außerdem auf dem ca. 1 km östlich des Palastes gelegenen Höhenrücken "Magura" zwei Mausoleen und zwei dazugehörige Tumuli untersucht, die als Grabanlagen des Kaisers Galerius und seiner Mutter Romula gedeutet werden. Nördlich, in einer kleinen senke des Höhenrückens stand ein Tetrapylon.
Von 2004 bis 2012 wurden in einem deutsch-serbischen Kooperationsprojekt eine Neuvermessung der Gesamtanlage sowie eine Untersuchung der Baudekoration vorgenommen und mit geophysikalischen Prospektionsmethoden und Sondagen das Umfeld der Palastanlage untersucht. Von 2009 bis 2012 war das Projekt in die Forschergruppe A-I „Central Places“ des Excellenceclusters Topoi “The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilization integriert. In einem Tandemdissertationsprojekt (Jana Skundrić, Janos Toth) konnte das Umfeld der Palastanlage sowohl mit archäologischen als auch geographischen Untersuchungsmethoden erforscht werden.
Projekt exportieren