Überblick
Šamaš ist als Schutzgottheit gegen die Finsternis und das Böse, als Gott der Gerechtigkeit, als oberster Richter und damit auch als Schutzgott des Königtums eine der wichtigsten Gottheiten der mesopotamischen Reiche.
Etwa ein Drittel der ca. 1,2 qkm großen Stadt Sippar kann in ihren oberen Schichten als archäologisch untersucht gelten. Insbesondere der Bereich des E-babbar, des Tempelareals für den Sonnengott Šamaš wurde in seinen neubabylonischen Schichten freigelegt. Große Teile des Komplexes wurden bereits Ende des 19. Jh. ausgegraben, doch hat eine Erweiterung der Grabungsareale durch Forscher der Universität Bagdad wesentliche neue Erkenntnisse zum Grundriß gebracht. Ausgedehnte Hofanlagen umgeben hier eine Zikkurrat (Hochterrassen mit Tempel), die weitere Tempel sowie die Wirtschaftseinheiten des Heiligtums beherbergen. Der Fund einer Bibliothek, in der Tontafeln noch in regalartigen Ausfachungen, an ihrem ursprünglichen Aufbewahrungsort, aufgefunden wurden, gehört zu den wichtigsten Entdeckungen der Ausgrabungen bis 1999. In dieser Zeit erfolgten auch Grabungen in einem ausgedehnten Wohnbezirk aus der altbabylonischen Zeit sowie in einem Tiefschnitt durch die Siedlungschichten des 3. Jt. v. Chr.
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