Sippar (Tell Abu Habbah)

Sippar, der babylonische Hauptkultort des Sonnengottes Šamaš, gehört zu den ältesten und wichtigsten mesopotamischen Kultzentren. Die Orient-Abteilung ergänzte 2000-2002 die langjährigen archäologischen Forschungen der Universität Bagdad im antiken Sippar durch gezielte Ausbildungs- und Publikationsprojekte.

Die Siedlungshügel von Sippar liegen heute in landwirtschaftlich genutztem Gebiet © DAI, Orient-Abteilung // Margarete van Ess

DAI Standort  Außenstelle Bagdad, Orient-Abteilung

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  2000 - 2002

Disziplinen  Vorderasiatische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess

Adresse 

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess

Laufzeit  2000 - 2002

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  OA - Siedlungsgeographische Phänomene

Fokus  Feldforschung, Auswertung

Disziplin  Vorderasiatische Archäologie

Methoden  Feldforschung, Prospektionsmethoden, Surveys, Topographische Aufnahme

Partner  University of Baghdad, College of Arts, Department of Archaeology

Förderer  Orient-Abteilung

Schlagworte  Siedlungsarchäologie, Topographie, Vorderasiatische Archäologie, Stadtentwicklung, Frühbronzezeit, Frühbronzezeit I, Frühbronzezeit II, Frühbronzezeit III, Mittelbronzezeit, Mittelbronzezeit I, Mittelbronzezeit II, Mittelbronzezeit III, Spätbronzezeit, Spätbronzezeit I, Spätbronzezeit II, Spätbronzezeit III, Späte Kupferzeit, Achaemenidenzeitlich, Babylonzeitlich, altbabylonisch, neubabylonisch, Surveys, Topographische Aufnahme

Projekt-ID  1940

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/146102

Überblick

Šamaš ist als Schutzgottheit gegen die Finsternis und das Böse, als Gott der Gerechtigkeit, als oberster Richter und damit auch als Schutzgott des Königtums eine der wichtigsten Gottheiten der mesopotamischen Reiche.

Etwa ein Drittel der ca. 1,2 qkm großen Stadt Sippar kann in ihren oberen Schichten als archäologisch untersucht gelten. Insbesondere der Bereich des E-babbar, des Tempelareals für den Sonnengott Šamaš wurde in seinen neubabylonischen Schichten freigelegt. Große Teile des Komplexes wurden bereits Ende des 19. Jh. ausgegraben, doch hat eine Erweiterung der Grabungsareale durch Forscher der Universität Bagdad wesentliche neue Erkenntnisse zum Grundriß gebracht. Ausgedehnte Hofanlagen umgeben hier eine Zikkurrat (Hochterrassen mit Tempel), die weitere Tempel sowie die Wirtschaftseinheiten des Heiligtums beherbergen. Der Fund einer Bibliothek, in der Tontafeln noch in regalartigen Ausfachungen, an ihrem ursprünglichen Aufbewahrungsort, aufgefunden wurden, gehört zu den wichtigsten Entdeckungen der Ausgrabungen bis 1999. In dieser Zeit erfolgten auch Grabungen in einem ausgedehnten Wohnbezirk aus der altbabylonischen Zeit sowie in einem Tiefschnitt durch die Siedlungschichten des 3. Jt. v. Chr.

Reste der Zikkurrat
Reste der Zikkurrat des Sonnengottes Šamaš © DAI, Orient-Abteilung // Margarete van Ess
Einmessen von Keramikfunden
Einmessen von Keramikfunden © DAI-Orient-Abteilung // Margarete van Ess