Raum & Zeit
Wilhelm Dörpfeld (1853 – 1940) war von 1887 bis 1912 Erster Sekretär der Abteilung Athen des DAI. Erhalten sind ca. 25 Tagebücher und 3 Ordner mit den Aufzeichnungen zu seinen Ausgrabungen der Enneakrounos, auf der Akropolis und der Pnyx in Athen sowie auf Korfu ...
und Leukas, die er teilweise mit den Kollegen der Griechischen Archäologischen Gesellschaft durchgeführt hat. Der hohe wissenschaftliche Wert seiner Tagebuchnotizen und Zeichnungen zeigt sich, da sie noch heute weltweit als grundlegend gelten. So gehen die modernen Grabungstechniken und die Grabungsdokumentation auf die von Dörpfeld entwickelten Methoden zurück.
Habbo Gerhard Lolling (1848 – 1894) studierte in Göttingen Altertumswissenschaften und kam zunächst als Hauslehrer nach Athen. Bald nahm er regelmäßig an den veranstalteten Vorträgen des neugegründeten Instituts teil. 1878 bis 1888 war er schließlich teils als Vertreter des ersten Sekretärs, teils als Bibliothekar angestellt und prägte die Forschung in den ersten Jahren des Athener Instituts deutlich mit. Auf seinen vielen Reisen in Griechenland und der Westtürkei beschäftigten ihn vor allem topographische und epigraphische Fragen. Davon zeugt sein Nachlass mit über 50 Notiz- und Skizzenbüchern mit grundlegenden topographischen Beobachtungen zur griechischen Landeskunde, die von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft sind, da viele Orte heute so nicht mehr existieren.
Adolf Hermann Struck (1877 – 1911) dagegen war Autodidakt und trat zunächst im Bereich der Streckenplanung für die Orientbahn vor allem in Nordgriechenland in den Dienst. 1905 bis 1911 war er für das Athener Institut tätig und in Projekte wie die Kerameikosgrabung eingebunden, wo er für die Dokumentation der Grabung zuständig war. Seine Reisen in Nordgriechenland und Forschungen zur byzantinischen Architektur bilden den Schwerpunkt seines Nachlasses.
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