Raum & Zeit
Taganrog liegt ca. 60 km westlich von Rostov am Don und ca. 10 km westlich der heutigen Mündung des Don in das Asovsche Meer.
Ausgangspunkt der Unternehmungen war die Erforschung eines frühgriechischen, im letzten Viertel des 7. Jhs. v. Chr. gegründeten Handelsstützpunktes in Taganrog an der Mündung des Don in das Asovsche Meer (Abb.). Das Projekt war von Anbeginn an Teil eines größer angelegten Forschungsvorhabens, in dem es darum geht, auf der Basis eines gesicherten chronologischen Gerüsts die naturräumliche und kulturelle Entwicklung des Don-Deltas zwischen der späten Bronzezeit (ca. 1400-850 v. Chr.) und dem 3. Jh. v. Chr. in einer diachronen Perspektive zu verfolgen in einer Region, die an einer Schnittstelle zwischen den weiten eurasischen Steppen einerseits und den Kulturen den Schwarz- und Mittelmeerraumes andererseits von sesshaften Gruppierungen genauso geprägt war wie von halbnomadisierenden und nomadisierenden Gruppen.
Dem Vorhaben zugrunde liegt die Annahme, dass ein enger Zusammenhang zwischen sozialem Handeln und der physischen Ausgestaltung von Räumen durch Bauten und Denkmäler besteht. Der gebaute Raum ist ein Resultat sozialer Interaktion; als solcher spiegelt er nicht nur soziale, sondern auch politische Entwicklungen wider. Im Falle des Dondeltas bedeutet dies, in erster Linie anhand von Siedlungen und weithin sichtbaren Kurganen auf unterschiedliche soziale Gruppen und mit diesen verbundene Raumnutzungskonzepte zu schließen. Hierdurch ergeben sich inhaltliche Verbindungen sowohl zum Exzellenzcluster 'Topoi' als auch zum Cluster 3 des DAI 'Politische Räume' und zu Projekten im DAI, die sich der u. a. der Erforschung der Mobilität und Migration widmen.
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