Forschung
Moderne archäologische Ausgrabungen und die genaue Dokumentation von Funden in ihrem jeweiligen Kontext erlauben es, deren Entwicklung nachzuzeichnen. Durch die Unterstützung der Eurasien-Abteilung des DAI werden außerdem Materialanalysen und Keramik und Metall durchgeführt und die Chronologie wird durch C-14 Datierungen (zusätzlich zu bereits vorhandenen Daten) auf eine feste Grundlage gestellt.
Seit der Entdeckung von Gonur Depe in den 1970er Jahren wird der Ort von V. I. Sarianidi († 2013) und seiner Mannschaft untersucht. Mehrere Bücher und zahlreiche Artikel stammen aus seiner Feder und geben ein lebendiges Bild des bronzezeitlichen Lebens. Es handelt sich um die am großflächigsten ausgegrabene Stadtanlage, mitsamt umliegenden Gräberfeldern und Satellitensiedlungen, der Bronzezeit im südlichen Mittelasien.
Einerseits sollen anhand ausgewählter Bereiche die Stratigraphie und die Chronologie des Fundortes präzisiert werden. Zugleich finden Geländebegehungen im Umfeld statt, die Rückschlüsse auf die strukturelle Organisation der Oase erlauben, deren Zentrum die Stadt von Gonur-Nord gewesen ist. Im Detail wird die Entwicklung der Funde, insbesondere der Keramik und der Metallfunde, verfolgt.
Anthropologie, Paläozoologie und Paläobotanik, ebenso wie Geomorphologie werden durch russische Kollegen abgedeckt.
Trotz der umfangreichen Forschungen und zahlreichen Publikationen von V. I. Sarianidi bleiben viele Detailfragen ungeklärt. So ist etwa die Deutung mancher Gebäude umstritten, eine gut dokumentierte Schichtenabfolge noch unveröffentlicht, und zahlreiche Fragen des täglichen Lebens (Siedlungsstruktur, wirtschaftliche Grundlage, Fernhandel, geistige Vorstellungen usw.) sind noch nicht endgültig geklärt.
Ziel der Beteiligung durch die Eurasien-Abteilung des DAI ist es, bei der Lösung einiger dieser Fragen unterstützend teilzunehmen.
Projekt exportieren