Göbekli Tepe – Kulturerhalt: Schutzdächer - Konservierung - Restaurierung

Der Schutz und Erhalt der UNSECO-Weltkulturerbestätte Göbekli Tepe gehört zum zentralen Ziel der Kulturerhalt-Arbeiten. Die Kulturerhaltmaßnahen umfassen u.a. die Konsolidierung der T-Pfeiler und der Bruchsteinmauern mit Erdmörtel sowie die Errichtung von Schutzdächern über den wichtigsten Architekturbefunden.

Göbekli Tepe, Schutzdach über Hauptgrabungsgebiet 2022 © DAI-IST // Moritz Kinzel

DAI Standort  Abteilung Istanbul

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Laufzeit  seit 1995

Projektverantwortlicher  Dr. phil. Lee Clare

Adresse  Inönü Caddesi 10 , 34437 Istanbul

Email  Lee.Clare@dainst.de

Team  Dr. phil. Lee Clare, Dr.-Ing. Moritz Kinzel

Laufzeit  seit 1995

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Cluster/Forschungsplan  P - Kulturgüterschutz und Kulturerhalt

Fokus  Kulturerhalt/Cultural Heritage, Methodenentwicklung, Feldforschung

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Feldforschung, Grabungsmethoden, Restaurierungs- und Denkmalpflegemethoden, Konservierung, Monitoring, Refitting-Methoden, Schutzstrategien

Projekt-ID  1792

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/22020

Überblick

Kulturerhalt ist eine der wesentlichen Aufgaben des DAI. Die laufenden Arbeiten und geplanten Maßnahmen zum Erhalt der Weltkulturerbestätte Göbekli Tepe, sind beispielhafte Vorhaben dafür. Dokumentation und Konservierung, sowie der Schutz vor Witterungseinflüssen sind wichtige Komponenten des Projekts ebenso wie die Entwicklung eines nachhhaltigen Tourismuskonzepts. So konnten bereits ein kleineres und zwei größere Schutzdächer errichtet werden, welche die freigelegten Befunde schützen. Zudem erfolgen Konsolidierungsmaßnahmen an den bereits seit längerem freigelegten Mauern der Bauwerke, wobei die Befunde möglichst im Auffindezustand erhalten bleiben sollen. Anastylosen (partielle Wiedererrichtung) werden dabei nur in Ausnahmefällen und im gerinegen Umfang durchgeführt, wenn eine andere Sicherung nicht möglich ist. Das bisherige behutsame Vorgehen lässt sich gut am Beispiel von Sondergebäude D veranschaulichen. Dort waren beide Zentralpfeiler durch ein früheres Erdbeben in eine instabile Seitenlage geraten. UM einen weiteres Ausgraben zu ermöglichen, mussten diese gesichert bzw. aufgerichtet werden. Dafür wurde die Schiefstellung der Zentralpfeiler mittels Fußwinden und einiger Festmeter Bauholz korrigiert. Im September 2023 konnte das sog.Leoperden-Pfeilergebäude zu nennen, das im September 2023 durch die Restauratoren Murat und Özgür Akman gemeinsam mit lokalen arbeitern und Archäologiestudenten fachgerecht restauriert werdent. Dabei wurden auch Teile der Bank, die während der Grabung abgebaut worden war, wieder errichtet. Parallel dazuwurden mit Unterstützung der AA Kulturerhaltmittel das Gebäude F soweit momentan möglich konsolidiert.  Weitere Kulturerhaltungsmaßnahmen sind für den Göbekli Tepe geplant, inklusive der temporären Erweitung der Schutzdächer.

GT2023, Buidling F, Conservation works © DAI-IST // Moritz Kinzel
Göbekli Tepe 2021, Gebäude H, Sicherungsmaßnahmen © DAI-SIT // Moritz Kinzel
GT2023, Buidling F, Consolidation works © DAI-IST // Moritz Kinzel
Reparaturen am westlichen Zentralpfeiler
Um den gefahrlosen Fortgang der Ausgrabungsarbeiten in Anlage C gewährleisten zu können, mussten die in der Verfüllung der Anlage aufgefundenen Bruchstücke des zerschlagenen westlichen Zentralpfeilers, Pfeiler 37, fachgerecht gekittet werden. © DAI, Orient-Abteilung // Ç. Köksal-Schmidt.
Wiederaufrichtung von Pfeiler 37
Im Falle von Pfeiler 37 wurde nach der fachgerechten Kittung außerdem eine Wiederaufrichtung durchgeführt. Eine Anastylose wird jedoch nur in begründeten Ausnahmefällen vorgenommen, wenn – wie in diesem Falle – die Ausgrabungen andernfalls nicht fortgeführt werden können. © DAI, Orient-Abteilung // Ç. Köksal-Schmidt
Göbekli Tepe seen from the southeast (Photo: K. Schmidt; D-DAI-IST-GT2009-KS-8252)