Die Korrespondenz des Instituto di Corrispondenza Archeologica als Wissensquelle und Netzwerkindikator

Brief von Emil Braun an Eduard Gerhard aus Rom nach Berlin vom 3. Mai 1841. D-DAI-ROM-A-A-II-BraE-GerE-235

Ergebnisse

Für die dreijährige Projektphase (2017-2020) wurden die Gelehrtenbriefe aus der Gründungs- und Frühzeit des Instituts bearbeitet. Beginnend mit der Gründung 1829 wurde als obere ‚Epochengrenze’ die Zeit um 1860 gewählt, da mit der vollständigen Finanzierung durch Preußen die unabhängige internationale Bestehensphase des Instituts allmählich zu Ende ging (vgl. Von Rom nach Berlin – zur Geschichte des Instituts). Erschlossen und digitalisiert wurden allerdings auch Bestände, deren Laufzeit vor 1860 beginnt und über dieses Datum hinausgeht, so dass diese komplett abgebildet werden.

Für den projektrelevanten Zeitraum umfasst der Bestand der in Rom zu bearbeitenden Gelehrtenbriefe ca. 13.000, während in der Zentrale ebenfalls bedeutende Primärquellen, so bspw. die Korrespondenzen des Institutsgründers Gerhard aufbewahrt werden, die sich zahlenmäßig auf etwa 2.000 belaufen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Auswertung und Visualisierung der durch Digitalisierung und computergestützte Erfassung erhobenen bzw. entstandenen Daten. Konkrete Arbeitsfelder waren daher die Auswertung der Briefmetadaten und der vorhandenen Volltexte unter Einbeziehung der Personennamen (Empfänger/Absender), der geographischen und chronologischen Daten sowie der Quantität der jeweiligen Briefe/Datensätze. Weitere Arbeitsbereiche beschäftigten sich mit der (halb-)automatisierten Tiefenerschließung der vorliegenden OCR-fähigen maschinenschriftlichen Seiten im Hinblick auf erwähnte Personen und Ortsnamen und deren Kookkurrenzen – Häufigkeiten gemeinsam auftretender Wortpaarungen. Der technisch-analytische Umgang mit den (Meta-)Daten in Form visueller Netzwerkanalysen zeigt in Form von bspw. Chord-Diagrammen die Korrespondenznetzwerke des Instituts.

Einige Mitglieder des Instituts stellten signifikante Knotenpunkte in diesem wohl größten altertumswissenschaftlichen Netzwerk des 19. Jahrhunderts dar. Durch die weitreichenden Verbindungen bis in die höchsten politischen und gesellschaftlichen Kreise ist das Quellenmaterial darüber hinaus auch für historische und kulturhistorische Fragestellungen von enormem Interesse.

Die Briefe von Eduard Gerhard, einer der zentralen Figuren für die Geschichte des Instituts und der Altertumswissenschaften im 19. Jahrhundert, wurde für eine tiefergehende Untersuchung ausgewählt.

Das Projekt findet sich auch in der GEPRIS-Datenbank unter folgendem Link:

https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/318512975