Raum & Zeit
Geschichte und Aufbau der Briefarchive
In Rom wurde mit der Institutsgründung 1829 ein Archiv aufgebaut, dessen erster Archivar August Kestner gewesen ist. Dort wurden über das gesamte 19. und bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts die eingehenden Briefe der korrespondierenden Mitglieder sowie die Briefwechsel der Institutssekretäre und -mitarbeiter abgelegt. Die etwa 26.000 alphabetisch nach dem Absender sortierten Briefe bilden heute die Sachgruppe Gelehrtenbriefe in den Archivbeständen der Abteilung Rom des DAI. 1929 wurde – im Rahmen der 100-Jahrfeier des Instituts – durch den damaligen Präsidenten Gerhart Rodenwaldt das Archiv zur Geschichte der Archäologie in Berlin gegründet. Den Grundstock und Herzstück des Archivs bildeten u. a. Briefe internationaler Gelehrter an Gerhard und Welcker. Heute umfassen die Gelehrtenbriefe in der Zentrale in Berlin mehr als 30.000 Autographen der Korrespondenz zwischen mehr als 3.000 verschiedenen internationalen Altertumswissenschaftlern sowie deren Kollegen und Freunden (darunter u. a. Alexander von Humboldt, Adele Schopenhauer und Friedrich Wilhelm IV.).
Diese singulären Briefsammlungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts legen Zeugnis ab von den wissenschaftlichen Planungen und Vorhaben des Instituts ebenso wie von historischen und persönlichen Ereignissen der Korrespondenten und sind zugleich Zeugen des dichten Netzwerks, das sich um das Instituto di Corrispondenza Archeologica gebildet hatte.
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