Allumiere – Früher Bergbau in Mittelitalien

Die prähistorische Erzgewinnung in der metallreichsten Region der Apenninhalbinsel ist nahezu unerforscht. Dabei ist Etrurien seit der Antike für seine Bodenschätze bekannt. Surveys und Ausgrabungen bestätigen einen Erzabbau in dieser Region seit dem 3. Jahrtausend v. Chr.

© DAI Rom // Anonym

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  2010 - 2013

Laufzeit  2010 - 2013

Förderer  Abteilung Rom

Projekt-ID  1900

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/33043

Überblick

Aus den südlichen Alpen und Ligurien sind schon seit langem chalkolithische Schmelzöfen und Kupferabbaue bekannt, und neueste Forschungen in Kalabrien konnten erste Abbaustellen für Kupferoxid nachweisen. Umso mehr ist der prähistorische Abbau von Erzvorkommen in der metallreichsten Region der gesamten Apenninhalbinsel – den Colline Metallifere – ein dringendes Desiderat der Forschung, denn das toskanische Erzgebirge war seit der Antike bekannt für seine Bodenschätze. Das Projekt widmet sich der Erforschung der prähistorischen Metallgewinnung in Mittelitalien. Für die Ausbeutung der reichen Erzlagerstätten Etruriens bereits im Chalkolithikum liegt eine Vielzahl von Hinweisen vor – bisher ist die Region jedoch ein weißer Fleck auf der montanarchäologischen Landkarte.

Durch ausgedehnte Surveys im Gelände konnten erste Hinweise auf prähistorische Abbaustätten in Mittelitalien entdeckt werden. In einem archäologisch bislang nicht erforschten neuzeitlichen Minenkomplex in den Monti della Tolfa (Latium) wurden Steinwerkzeuge des 3. Jahrtausends v. Chr. identifiziert. Ausgrabungen in diesem Areal zielen auf einen Nachweis für den Erzabbau im chalkolithischen Mittelitalien und sollen ihn auf eine sichere Datierungsgrundlage stellen.

Poggio Malinveruno, Die dunkle Verfärbung im unteren Bereich der Pinge zeigt bereits den Umriss der nach unten verlaufenden Abbaustrukturen an
Poggio Malinveruno, Grabung 2012, Profil 5 in Schnitt 4 während der Grabung. Die dunkle Verfärbung im unteren Bereich der Pinge zeigt bereits den Umriss der nach unten verlaufenden Abbaustrukturen an © DAI Rom // Anonym
Poggio Malinveruno, Grabung 2012 im Bereich der Konzentration von Steinhämmern im Nordwesten des untersuchten Areals
Poggio Malinveruno, Grabung 2012 im Bereich der Konzentration von Steinhämmern im Nordwesten des untersuchten Areals. © DAI Rom // Anonym
Poggio Malinveruno, Grabung 2012 Oberflächlich sichtbarer Ausbiss des Kupfererzgangs vor der Grabung
Poggio Malinveruno, Grabung 2012 Oberflächlich sichtbarer Ausbiss des Kupfererzgangs vor der Grabung © DAI Rom // Anonym
Poggio Malinveruno, Grabung 2012, schatartige Abbaustruktur auf dem Kupfererzgang
Poggio Malinveruno, Grabung 2012, schatartige Abbaustruktur auf dem Kupfererzgang © DAI Rom // Anonym