Studie: Frühe Käsehersteller nutzten Baumblätter zur Steigerung der Milchproduktion
Die neue Studie – veröffentlicht in Nature Ecology and Evolution – beleuchtet innovative Methoden der frühen Käsehersteller Mitteleuropas (Salque et al., 2013, Nature). Forscher der University of Bristol, des Muséum National d’Histoire Naturelle und der Universität Kiel führten über 2.000 Isotopenanalysen an Rinderzähnen, Knochen und in Keramikgefäßen gefundenen Fettresten durch. Die Ergebnisse zeigen, wie die Bauern ihre Viehzucht an die dicht bewaldete Landschaft Mitteleuropas anpassten.
Unter der Leitung von Dr. Rosalind Gillis vom Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Berlin, legt die Untersuchung eine bemerkenswerte Praxis der frühen Bauern offen: Rinder wurden im Sommer mit von Bäumen gesammelten Blättern gefüttert, um sie durch den Winter zu bringen. Diese Methode verbesserte nicht nur die Gesundheit der weiblichen Kühe, sondern steigerte auch die Milchproduktion und die Geburten außerhalb der Hauptkalbezeit im späten Frühling. So konnten die frühen Gemeinschaften die verlässliche Milchversorgung auch in kalten Wintermonaten sicherstellen.
Das Projekt
Die Forschung wurde von einem europäischen Team aus Forschungseinrichtungen und archäologischen Institutionen durchgeführt und vom Advanced ERC-Forschungsprojekt NeoMilk unter der Leitung von Professor Richard Evershed an der Universität Bristol sowie von weiteren europäischen Förderorganisationen finanziert.
Publikation
Gillis, R.E., Kendall, I.P., Roffet-Salque, M. et al. Diverse prehistoric cattle husbandry strategies in the forests of Central Europe. Nat Ecol Evol (2024):
Kontakt
Rosalind Gillis
Rosalind.Gillis@dainst.de
Doris Fleischer
, Pressereferentin und stellv. Leitung Kommunikation
Doris.Fleischer@dainst.de
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