Grabdenkmäler im Westen des Imperium Romanum und die Struktur von Funerallandschaften
Dem wissenschaftlichen Austausch des DAI-Madrid dienen unterschiedliche Formate, die mit besonderem Nachdruck die Nachwuchswissenschaftler*innen einbeziehen und die Abteilung zu einer Drehscheibe des internationalen und interdisziplinären Dialogs machen.
Die Madrider Kolloquien beabsichtigen besonders den auswärtigen Forschungs- und Grabungsprojekten auf der Iberischen Halbinsel und im westlichen Maghreb ein Informations- und Diskussionsforum zu geben. Sie bieten damit gerade den jüngeren Teilnehmern die Chance, nicht nur aus erster Hand Einblicke in die laufenden Unternehmungen und den sich daraus resultierenden Forschungsfragen zu erhalten, sondern gleichzeitig sich auch selbst an einer internationalen Diskussion zu beteiligen.
Zum ersten Mal findet die Veranstaltung nun in hybrider Form statt. Sie können in der Madrider Abteilung des DAI daran teilnehmen oder online.
Den Vortrag hält Frau Professorin Dr. Anja Klöckner, Klassische Archäologin mit Professur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und stellvertretende Leiterin des Wissenschaftlichen Beirats des DAI-Madrid zu GRABDENKMÄLER IM WESTEN DES IMPERIUM ROMANUM UND DIE STRUKTUR VON FUNERALLANDSCHAFTEN - ZUR ANALYSE EINES BEZIEHUNGSGEFLECHT.
Grabdenkmäler und -markierungen dienten über ihre eigentliche Funktion hinaus auch als Landmarken. Gerade (aber nicht nur) die monumentalen Grabdenkmäler waren häufig an ex-ponierten Stellen positioniert und effektvoll auf Fernansicht hin inszeniert. Sie prägten den Raum und gaben denjenigen Orientierung, die diesen Raum nutzten und durchquerten. Ein wichtiges Kennzeichen war dabei der Bezug zu Verkehrswegen, also zu Straßen und Flüssen. Im Verlauf der Annäherung wurden die Monumente und ihr Dekor in immer neuen Perspektiven wahrgenommen, wobei sich Inschrift, figürlicher und ornamentaler Schmuck gegenseitig ergänzten. Bestimmte visuell vermittelte Botschaften wurden auf diese Weise sowohl wiederholt als auch differenziert. In dem Vortrag sollen anhand von Fallbeispielen aus dem Westen des Imperium Romanum, auch gestützt auf 3D-Modelle, die sich im Annäherungsprozess verändernden Wahrnehmungsmöglichkeiten sowie die landschaftsprägende und -strukturierende Funktion der Grabdenkmäler und -markierungen diskutiert werden.
Registrierungslink:
https://dainst-org.zoom.us/j/92263511678?pwd=bk5rTVUzamlXU1RyRCtaOGFvcDBXQT09#success