Edo|cation: Die Wallanlagen von Benin und Digitale Archäologie in Nigeria

Deutsche Archäologen berichten aus der Arbeit des DAI

Im Rahmen der Rückgabe der sogenannten Beninbronzen von Deutschland an Nigeria, initiierte die Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen des Deutschen Archäologischen Instituts mit großzügiger Unterstützung durch das Auswärtige Amt das Projekt Edo|cation. Zusammen mit nigerianischen Archäologinnen und Archäologen erforscht Edo|cation den Kontext, in dem die Beninbronzen eingebettet waren und unterstützt den Aufbau eines archäologischen Forschungszentrums in Benin City, Nigeria.

Die Beninbronzen sind kulturelles Erbe des Königreiches von Benin, das seine Geschichte nicht in Schriftform, sondern in kunstvoll gearbeiteten Reliefplatten aus Messing oder Schnitzereien aus Holz und Elfenbein überlieferte. Neben diesen einzelnen Objekten zeugen einmalige Architektur und monumentale Grabenwallanlagen von der Struktur und dem Einfluss der damaligen Königsstadt. Diese Gräben und Wälle aus Erde gehören zu den weltweit größten, archäologischen Bauten und sind nun bedroht von rasanter, urbaner Entwicklung. Nachdem diese Erdwerke zuletzt in den 1960ern und 1970ern umfassend aufgearbeitet wurden, setzt Edo|cation Drohnen und modernes Equipment zur Vermessung und Datenverarbeitung ein, um diese einzigartigen Monumente aus der Luft zu dokumentieren.

Das Ziel sind präzise Karten und neue Erkenntnisse zur detaillierten Struktur der Anlagen, um die weitere Erforschung, systematische Maßnahmen zum Erhalt und Bemühungen zur Anerkennung der Erdwerke von Benin als UNESCO Weltkulturerbe zu unterstützen.

Der Vortrag präsentiert die Ergebnisse der Kartierung der Grabenwallanlagen, erläutert im Detail die computergestützten Methoden zur Erforschung der archäologischen Befunde aus der Luft und geht einleitend auf den Kontext der Restitution ein.

Am Ende wird ein Kurzfilm über die Arbeiten von Projekt Edo|cation gezeigt.