Das Institutsgebäude der Außenstelle Damaskus im Stadtteil Malki © DAI // Joumana Younes

Geschichte

Im Jahr 1980 eröffnete das Deutsche Archäologische Institut die „Station Damaskus“ in der Sharia Ahmad Shauki 54 im Stadtteil Malki in einer angemieteten Wohnung. Als Gründungsleiter initiierte Michael Meinecke verschiedenste Forschungsunternehmungen zur klassischen Antike und den islamischen Perioden in Raqqa und förderte von Anfang an den wissenschaftlichen Austausch zwischen nationalen und auch internationalen Gästen.

1988 folgte Thilo Ulbert, der bis 1994 die Station leitete und seine Forschungen auf Resafa-Sergiupolis und insbesondere die Christliche Archäologie fokussierte.

In die Amtszeit seines Nachfolgers Klaus Stefan Freyberger fällt die Umstrukturierung des DAI und die Neugründung der Orient-Abteilung 1996. Damit wurde die „Station Damaskus" zur „Außenstelle Damaskus“. 1999 erfolgte ein Umzug in das ehemalige Gebäude des Generalkonsulats der DDR in die nahe gelegene Sharia Adnan al-Malki 8. Das Gebäude wird ebenfalls vom Goethe-Institut genutzt – wichtige Teilbereiche der deutschen Kulturpolitik in Syrien sind hier unter einem Dach vereint. Klaus Stefan Freyberger forschte zur griechisch-römischen Architektur und Kunst in Syrien, insbesondere in Qanawat, eines der städtischen Zentren der Kaiserzeit in Südsyrien, sowie zu Tempelbauten im Hauran und im Libanon.

2003 übernahm Karin Bartl die Leitung der Außenstelle Damaskus, womit erstmals eine Vorderasiatische Archäologin dieses Amt übernahm. In ihre Amtszeit fallen neben ausgedehnten Surveys auch Ausgrabungsprojekte und wissenschaftliche Studien, die von der Steinzeit bis in die Islamische Zeit reichen. Karin Bartls Amtszeit in Damaskus wird von den Umwälzungen im Land 2011 unterbrochen. Ein Wechsel nach Amman und die damit räumliche Anbindung an das Deutsche Evangelische Institut (DEI) führten aber auch in Jordanien zu zahlreichen Forschungsprojekten, die eine Anknüpfung an das bereits Erforschte in Syrien ermöglichte. Seitdem unterhält das DAI eine Forschungsstelle in Amman.

2017 übernahm Claudia Bührig die Leitung der Außenstelle. Mit ihr konnte die Arbeit und Präsenz des DAI in Jordanien gefestigt und ausgebaut werden. Neben bauhistorischen Interessen bilden Oberflächenuntersuchungen des Umlands von Gadara zu Fragen der Siedlungs-, Landschafts- und Wirtschaftsarchäologie, aber auch Grabungen in Gadara selbst und Aktivitäten zu Themen des Kulturerhalts und der Wissensvermittlung, dem Capacity building und Naturschutz den breiten Rahmen ihrer Forschungsinteressen.

 

Leiter:innen der Außenstelle Damaskus

seit 2017         Claudia Bührig

2003–2017      Karin Bartl

1994–2003      Klaus Stefan Freyberger

1988–1994      Thilo Ulbert

1980–1988      Michael Meinecke

Das Institutsgebäude der Außenstelle Damaskus im Stadtteil Malki © DAI // Joumana Younes
Die Forschungsstelle des DAI in Amman im DEI. © DAI // Peter Grunwald
Der Hauptleseraum der Bibliothek © DAI // Alexander Ahrens
Balkon der Bibliothek im 4. Stock © DAI // Alexander Ahrens
Blick auf den Stadtberg Dschebel Qasyun aus dem 4. Stock des Instituts © DAI // Alexander Ahrens